Die Zukunft beginnt Morgen
Deshalb haben wir folgende Themen für Sie ausgewählt:
Depot aufräumen vor Jahresende:
Was behalten, was verkaufen, was umschichten?
Der Jahreswechsel ist für viele Anlegerinnen und Anleger ein natürlicher Zeitpunkt, um Ordnung ins Depot zu bringen. Die Märkte haben 2025 erneut gezeigt, wie schnell sich Trends ändern können: Inflation und Zinsschwankungen, geopolitische Unsicherheiten, harte Rücksetzer in einzelnen Branchen. All das beeinflusst, ob ein Portfolio stabil bleibt oder aus dem Gleichgewicht gerät.
Ein gut strukturierter Jahresend-Check hilft dabei, Klarheit zu gewinnen: Welche Werte verdienen langfristig einen festen Platz? Wo ist ein Verkauf rational sinnvoll? Und welche Umschichtungen können das Portfolio für 2026 robuster machen?
Bestandsaufnahme: Wie gesund ist Ihr Depot wirklich?
Bevor Sie handeln, sollten Sie sich Zeit für die Analyse nehmen und dabei sowohl emotionale als auch technische Aspekte berücksichtigen:
a) Ziele und Risikoprofil überprüfen
- Haben sich Ihre Lebensumstände verändert?
- Familienplanung
- Immobilienkauf
- veränderte Sparrate
- weniger Risikobereitschaft
Wenn sich die Lebenssituation verschiebt, muss auch das Portfolio angepasst werden. Ein Depot aus einer früheren Phase passt oft nicht mehr zur heutigen Risikotragfähigkeit.
b) Asset-Allokation prüfen
Im Laufe des Jahres verschiebt sich die Depotstruktur oft unbemerkt: Starke Gewinne bei Technologieaktien können beispielsweise dazu führen, dass sie irgendwann das Portfolio dominieren, während defensive Werte oder Anleihen, die für Stabilität sorgen sollen, plötzlich einen geringeren Anteil einnehmen als geplant. Dadurch verändert sich das Risiko-Rendite-Profil des Depots, meist ohne bewusste Entscheidung. Eine einfache Frage hilft: „Würde ich mein Depot heute genauso zusammensetzen?“
Wenn die Antwort Nein lautet, ist es Zeit für ein Rebalancing oder eine gezielte Anpassung, um die ursprüngliche Strategie wiederherzustellen.
c) Einzelwerte und Fonds kritisch betrachten
Bei jedem Wertpapier sollten Sie prüfen:
- Ist die Grundthese noch intakt?
- Hat das Unternehmen/der Fonds sich strukturell verändert?
- Gibt es günstigere Alternativen?
- Ist die Branche weiterhin zukunftsträchtig?
Gerade in turbulenten Jahren geraten viele Positionen ins Depot, die eher aus Emotion statt aus strategischen Erwägungen gekauft werden.
Behalten: Stabile Bausteine und strategische Langfristwerte
Bestimmte Positionen bilden das Fundament eines gesunden Depots. Dazu zählen typischerweise:
a) Breit gestreute ETFs
Warum behalten?
- Hohe Stabilität
- Geringe Kosten
- Langfristig verlässliche Renditen
b) Qualitätsaktien
Unternehmen mit:
- soliden Bilanzen
- hohen freien Cashflows
- stabilen Dividenden
- führender Marktposition
Auch wenn solche Werte kurzfristig schwanken, bleiben sie strategisch wertvoll.
c) Positionsgrößen, die zur Strategie passen
Wichtig: Nicht jede im Wert verminderte Position ist automatisch ein Problem. Entscheidend ist die Rolle im Depot, nicht die kurzfristige Performance.
Verkaufen: Wann ein Abschied sinnvoll ist
Verkäufe sind oft schwieriger als Käufe. Doch gerade zum Jahresende kann ein Verkauf sinnvoll oder sogar notwendig sein:
- Wenn die ursprüngliche Investmentthese nicht mehr gilt
- Wenn die Position zu groß geworden ist (Klumpenrisiko)
- Steuerlich motivierte Verkäufe
Umschichten: Strategische Ausrichtung für 2026
Nach der Analyse und möglichen Verkäufen stellt sich die Frage: Wie stelle ich mein Depot neu auf?
a) Rebalancing für ein stabiles Grundgerüst
Das klassische Beispiel:
- Aktienquote wieder auf Zielniveau bringen
- Risikoteil und sicheren Teil ausbalancieren
- regionale Überhänge korrigieren
Gerade nach volatilen Jahren ist Rebalancing ein essenzielles Instrument, um Disziplin zu bewahren.
b) Umstrukturieren nach Markttrends und Chancen
Themen sollten aber nie impulsiv, sondern strategisch besetzt werden.
c) Regionale Anpassung
Schwellenländer, USA, Europa, Asien: je nach makroökonomischem Umfeld entwickeln sich Regionen unterschiedlich.
d) ETFs überprüfen: aktiv oder passiv?
Die Newsletter-Ausgabe im August hat die Unterschiede bereits beleuchtet. Das Jahresende ist ideal, um:
- hohe Kosten zu identifizieren
- doppelte Produkte zu eliminieren
- die ETF-Struktur klarer zu machen
Eine Auswahl an Beiträgen, die Ihren Jahresend-Check perfekt ergänzen:
Portfolio-Rebalancing: So halten Sie Ihr Depot auf Kurs
Zinsen und Inflation: Auswirkungen der Zinspolitik auf Anlageklassen
Frühling für Anleger: die Dividendensaison
Aktive ETFs: Innovation oder Widerspruch?
Gehören Schwellenländer ins Depot
Tipps & Tricks zum Jahresende für Fonds-Anleger
Hinweis: Dieser Beitrag dient ausschließlich Informationszwecken. Er stellt weder eine Steuerberatung noch eine Anlageempfehlung dar. Für individuelle Fragen wenden Sie sich bitte an einen Steuerberater oder Finanzexperten.
Rückblick: Fünf Grafiken, die das Jahr 2025 erklären
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und eine Grafik manchmal auch. MorgenFund präsentiert deshalb an dieser Stelle einen besonderen Rückblick auf die Finanzmärkte 2025: fünf Grafiken, die die wichtigsten Entwicklungen und bedeutendsten Trends des zu Ende gehenden Jahres veranschaulichen.
Natürlich erhebt diese Zusammenstellung nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, doch zeigt sie Bewegungen an den Märkten und bei den Zinsen, die für Anleger 2025 von großer Bedeutung waren und die bis ins neue Jahr hineinwirken.
Wenige US-Unternehmen dominieren (weiterhin) die Börse
2025 bestätigt den Trend der vergangenen zwei Jahre: Die großen Tech-Plattformen setzen den Takt an den Kapitalmärkten. Während der breite S&P 500 nur moderat zulegt, ziehen die sogenannten Magnificent Seven, allen voran Nvidia, Alphabet (Google) und Microsoft, getragen vom ungebrochenen KI-Investitionszyklus erneut davon.
Das belegt das Wachstum der Marktkapitalisierung (in der Grafik: kleiner Kasten rechts oben). Vielen klassischen S&P-500-Unternehmen fällt es dagegen schwer, im Umfeld hoher Kapitalkosten und verhaltener Nachfrage Wachstumsimpulse zu setzen.
Für Anleger bedeutete das: Die Marktbreite blieb auch 2025 gering, die Indexperformance war extrem konzentriert. Mittlerweile sorgen sich viele Investoren vor einer möglichen KI-Bubble an den Börsen. Vor diesem Hintergrund bleibt es spannend, ob die Tech-Riesen auch 2026 so klar dominieren werden.
Zinsentwicklung im Fokus der Märkte
Die Zinsentwicklung erwies sich auch 2025 als entscheidender Faktor für die Kapitalmärkte. Während die Inflation weiter sinkt, erlauben die verbesserten Preistrends vorsichtige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed als auch der EZB – allerdings in sehr unterschiedlichem Tempo.
Die Fed agiert datengetrieben und signalisiert nur graduelle Schritte, um die robuste US-Wirtschaft nicht zu überhitzen. Die EZB senkt etwas früher, gestützt von einer schwächeren Konjunktur in Europa.
2025 zeigte sich: Die Märkte bleiben sensibel für jedes neue Signal, und die Zinsen geben weiterhin den Takt vor für Anleihen, Aktien und Währungen. Experten gehen davon aus, dass die Fed den Leitzins 2026 schrittweise weiter auf ein Niveau von drei Prozent senkt, während die EZB das Zinsniveau wohl eher stabil hält.
Verschuldung: Die Schwellenländerisierung der Industrieländer
2025 steuern die entwickelten Volkswirtschaften (Developed Markets, DM) auf historisch hohe Schuldenstände zu. Allein in den USA sorgt die Kombination aus Rekordemissionen von Staatsanleihen und verschärften politischen Blockaden bis hin zum Shutdown für ungewohnt hohe Schwankungen an den Staatsanleihemärkten.
Die Folge: Anleger beginnen, auch bei Industrieländer-Anleihen wieder Risikoaufschläge einzupreisen, die früher fast ausschließlich Emerging Markets (EM) vorbehalten waren. Kapitalflüsse orientieren sich 2025 weniger am traditionellen „Schwellenländer = riskant, Industrieländer = sicher“-Narrativ, sondern stärker an Haushaltsdisziplin und politischer Stabilität. Und in beiden Punkten verlieren die Developed Markets zusehends an Glaubwürdigkeit.
In der Folge laufen die Volatilitätskurven von Schwellen- und Industrieländern weiter zusammen. Das heißt: Hinsichtlich der Schwankungsbreite gibt es keinen wirklichen Unterschied mehr zwischen DM- und EM-Staatsanleihen. Für Anleger bedeutet das: Diversifikation funktioniert wieder anders, und Risiko wird neu vermessen. Eine Entwicklung, die 2026 anhalten dürfte.
Der Greenback zeigt Schwäche
Der US-Dollar ist ein Barometer für Risikoaversion, Kapitalströme und US-Vormacht. In dieser Hinsicht markiert 2025 eine Trendwende: Nach Jahren struktureller Stärke verliert der Greenback spürbar an Wert. Das zeigt der Dollar-Index, der die Entwicklung des US-Dollars gegenüber einem Korb aus sechs wichtigen Währungen misst. Denn vor allem in der ersten Hälfte dieses Jahres floss deutlich mehr Kapital in Regionen mit zuvor untergewichteten Bewertungsniveaus, etwa Europa und ausgewählte Schwellenländer.
Diese „Re-Risking“-Bewegung, mit der Anleger auf eine global stabilere Inflationslage und die Aussicht auf synchroneres Wachstum reagierten, schwächte den Dollar. In Summe wird 2025 zum Jahr, in dem der Dollar seine Rolle als „sicherer Hafen“ nur in Stressphasen behaupten kann. Im Gegenzug bedeutet das: Rückenwind für Rohstoffe, insbesondere Gold, Entlastung für Schwellenländer und ein Ende der langjährigen Dollar-Dominanz.
Goldpreis bricht neue Rekorde
Industrieländer, die an fiskaler Glaubwürdigkeit verlieren, eine Weltleitwährung, die Schwäche zeigt – da passt es ins Bild, dass 2025 zum Ausnahmejahr für Gold wird. Der Preis des Edelmetalls steigt auf neue Rekordstände, getragen von einem Mix aus geldpolitischer Lockerung, geopolitischer Unsicherheit und anhaltend hoher Nachfrage.
Mit der Erwartung fallender US-Zinsen wird Gold für Anleger attraktiver, weil klassische Alternativen wie Anleihen weniger Rendite versprechen. Gleichzeitig sorgen politische Spannungen und die Unsicherheit rund um die US-Haushaltspolitik für eine verstärkte Suche nach sicheren Anlageformen.
Starke Goldkäufe der Notenbanken, vor allem in Asien und im Mittleren Osten, verleihen dem Markt zusätzlichen Rückenwind. Auch im kommenden Jahr könnte das Edelmetall als Stabilitätsanker gefragt sein. Fachleute trauen Gold eine weitere Preissteigerung auf ein Niveau von 5.000 US-Dollar pro Unze zu.
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