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Die Zukunft beginnt Morgen

Deshalb haben wir folgende Themen für Sie ausgewählt:

Der Oktober-Effekt: Crash-Gefahr oder Einstiegschance?

Wenn es um Börsenweisheiten geht, ist der Oktober einer der meistdiskutierten Monate. Kaum ein anderer Zeitraum ist so stark mit Mythen und Emotionen aufgeladen. Viele Anleger verbinden ihn mit Turbulenzen und Crashs, die sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. 

Aber ist der Oktober tatsächlich ein gefährlicher Börsenmonat oder vielleicht sogar eine gute Gelegenheit für den Einstieg?

Warum der Oktober einen schlechten Ruf hat

Der schlechte Ruf des Oktobers kommt nicht von ungefähr. Gleich mehrere historische Krisen und Crashs fallen in diesen Monat. Bereits 1907 erschütterte die sogenannte „Knickerbocker-Krise“ das US-Finanzsystem. Ausgelöst durch einen gescheiterten Spekulationsversuch, in dessen Folge die Knickerbocker Trust Company zusammenbrach, und anschließende Bankruns verloren die Aktienmärkte rund die Hälfte ihres Werts. Der Bankier J. P. Morgan verhinderte damals mit einer Liquiditätsspritze den totalen Kollaps des Finanzsystems. Als Folge dieser Ereignisse wurde einige Jahre später die US-Zentralbank Federal Reserve gegründet. 

Noch einschneidender war die Weltwirtschaftskrise, die mit dem „Schwarzen Donnerstag“ im Oktober 1929 begann. Innerhalb weniger Tage brachen die Kurse an der Wall Street massiv ein und die Folgen reichten weit über die Finanzmärkte hinaus. Millionen Menschen verloren Arbeit und Ersparnisse, und die Weltwirtschaft geriet in eine tiefe Depression.

Auch der „Black Monday“ von 1987 fiel in den Oktober. Binnen eines einzigen Handelstages verlor der Dow Jones über 22 Prozent – ein Rekord, der bis heute ungebrochen ist. Zwar hatten die Märkte bereits 15 Monate später das Vorkrisenniveau wieder erreicht, doch das Ereignis prägte den Ruf des Oktobers als Crash-Monat nachhaltig.

Mythos und Realität

Die genannten Ereignisse haben den Oktober zu einem Synonym für Unsicherheit gemacht. Doch die nüchterne Datenanalyse zeigt ein anderes Bild. Mehrere Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass der Oktober im Durchschnitt keineswegs schlechter abschneidet als andere Monate. Im Gegenteil: Langfristige Betrachtungen des S&P 500 seit 1945 belegen sogar leicht positive Renditen im Oktober.

Was den Oktober jedoch besonders macht, ist seine Volatilität. Kursschwankungen sind statistisch häufiger und deutlicher als in vielen anderen Monaten. Für Anleger bedeutet das: Die Wahrscheinlichkeit für starke Ausschläge, sowohl nach unten als auch nach oben, ist höher. Diese Eigenschaft verstärkt die Wahrnehmung, dass der Oktober gefährlich sei, auch wenn die Zahlen langfristig nicht unbedingt dafürsprechen.

Vom Krisenmonat zum Wendepunkt

Ein interessanter Aspekt ist, dass in der Vergangenheit nicht nur Crashs im Oktober stattfanden, sondern auch entscheidende Wendepunkte. So markierten mehrere Bärenmärkte in den Jahren 1987, 1990 oder 2002 im Oktober ihr Ende und leiteten anschließend langanhaltende Aufwärtsphasen ein.

Gerade antizyklische Investoren sehen deshalb im Oktober eine Chance: Wenn die Märkte nach einer Schwächephase besonders nervös reagieren, bietet sich häufig ein guter Zeitpunkt für Zukäufe. Historisch betrachtet ist der Oktober also nicht nur Krisenmonat, sondern auch Startpunkt für neue Börsenrallyes.

Was Anleger daraus lernen können

Obwohl die Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft ist, zeigt die Geschichte: Der Oktober ist kein Monat, den Anleger zwangsläufig fürchten müssen. Wer einen langfristigen Anlagehorizont verfolgt, sollte sich nicht von saisonalen Börsenweisheiten leiten lassen, sondern auf Disziplin, Diversifikation und einen klaren Plan setzen.

Gerade weil die Märkte im Oktober anfällig für starke Schwankungen sind, können besonnene Anleger von den Überreaktionen anderer profitieren. Entscheidend ist, Emotionen aus dem Anlageprozess herauszuhalten und nicht in Panik zu verkaufen, wenn es unruhig wird. 

Weiterer Börsenmythos im Check

Schon im Frühjahr haben wir uns eine andere Börsenweisheit genauer angesehen: „Sell in May and go away.“ Steckt darin tatsächlich Wahrheit oder nur ein Mythos? 

Lesen Sie auch diesen Beitrag und entdecken Sie, wie Sprichwörter dieser Art das Anlegerverhalten prägen. 

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Für Kinder vorsorgen – und Geldwissen mitliefern

Immer mehr Eltern und Großeltern denken darüber nach, wie sie ihren Kindern oder Enkeln nicht nur ein gutes finanzielles Polster, sondern auch Wissen über Geld mitgeben können. Denn in puncto Finanzbildung ist das Vertrauen in die Institution Schule gering. Die Jugendstudie 2024 des Bankenverbandes untermauert diese Sicht: Darin geben 80 Prozent der 14- bis 24-Jährigen an, in der Schule „wenig“ oder „so gut wie nichts“ über Wirtschaft und Finanzen zu lernen bzw. gelernt zu haben.

Umso wichtiger erscheint es deshalb, den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld auf anderem Wege zu vermitteln. Der Einstieg in die Geldanlage ist dafür ein ideales Instrument. 

Mit der richtigen Strategie lassen sich gleich zwei Ziele erreichen: Vermögensaufbau für die nächste Generation und frühe finanzielle Bildung.

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Große Wirkung mit kleinen Summen

Wer schon früh für den Nachwuchs Geld anlegt, nutzt einen der größten Hebel beim Investieren: Zeit. Bei einem entsprechend langen Anlagehorizont entfaltet der Zinseszinseffekt seine volle Wirkung. Schon kleine monatliche Beträge von 25 oder 50 Euro können über 15 bis 20 Jahre ein solides Startkapital aufbauen. Auch Oma und Opa können den Enkeln auf diese Weise den Start ins Erwachsenenleben erleichtern. Regelmäßige Einzahlungen zum Geburtstag oder zu Weihnachten schaffen nicht nur finanzielle Werte, sondern auch einen emotionalen Bezug.

Am besten ist es, schon ab der Geburt des Kindes in einen Fonds- oder ETF-Sparplan zu investieren. Dann können sich die angelegten Beträge über einen Zeitraum von 18 Jahren verzinsen – oder auch länger, wenn der Nachwuchs nicht gleich bei Eintritt der Volljährigkeit auf das Geld zugreift. Ein Sparplan über 18 Jahre mit monatlichen Einzahlungen von 50 Euro würde am Ende einen Betrag von mehr als 21.000 Euro ergeben. Angenommen wird dabei eine jährliche Rendite von etwa sieben Prozent, wie sie ein breit gestreutes Portfolio globaler Aktien in der Vergangenheit durchschnittlich erbracht hat. Mit dieser Summe könnte der Nachwuchs durchaus entspannter ins Studium starten oder einen Auslandsaufenthalt antreten.

Weitere Beispiele finden Sie auch auf unserer Seite: Sparen für Kinder

Fonds oder ETFs besparen?

Auch wenn ein Sparplan für Tochter oder Sohn über viele Jahre läuft, ist es empfehlenswert, breit gestreut zu investieren, um Chancen und Risiken gut auszubalancieren. Ein solch breit gestreutes Investment kann ein Fonds oder ein ETF sein. Für beide Anlageformen gibt es gute Argumente: ETFs sind günstig, transparent und eignen sich gut für langfristige Sparpläne. Eine der einfachsten Lösungen ist ein ETF auf den MSCI-World-Index, der rund 1.600 Aktien aus Industrieländern umfasst. Ein ETF auf einen globalen All-Country-Index beinhaltet neben Industrie- auch Schwellenländer-Aktien und ist damit noch breiter gestreut.

Aktiv gemanagte Fonds wiederum können eine Rolle spielen, wenn bestimmte Anlageregionen oder -sektoren bevorzugt werden oder spezielle Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden sollen. Ein Mix beider Ansätze kann sinnvoll sein, um das Risiko zu streuen und unterschiedliche Chancen wahrzunehmen.

Wichtig ist das geeignete Depot. Es sollte kostengünstig sein und unkompliziert auf das Kind übertragen werden können, sobald es 18 ist. Mit dem „Depot Kids“ beispielsweise bietet MorgenFund eine Lösung, die bis zum Jahr der Volljährigkeit des Kindes gebührenfrei ist.

Fazit

Investition in Wissen

Gute Planung und exaktes Kalkulieren sind beim Anlegen für den Nachwuchs wichtig. Doch die Geldanlage für Kinder ist nicht nur eine Investition in Euro und Cent – sie kann auch eine Anregung für eine Investition in Wissen sein. Das bedeutet, dass Eltern und Großeltern gemeinsam mit den Kindern über den Sinn von Sparen und Investieren sprechen können. Ein Fonds- oder ETF-Sparplan kann ein willkommener Anlass sein, sie altersgerecht einzubinden und ihre Fragen ernst zu nehmen. So ist es beispielsweise ab einem gewissen Alter sinnvoll, die Depotentwicklung einmal im Jahr anzuschauen und dabei zu erklären, warum sich der Depotstand verändert und wie Märkte funktionieren.

Das könnte die Neugier beim jugendlichen Nachwuchs wecken, um vielleicht mit kleinen Summen eigene Sparpläne zu verwalten – etwa mit Taschengeld oder Einkünften aus Nebenjobs. Das stärkt das Verantwortungsbewusstsein und sorgt dafür, dass das Thema Geldanlage kein Fremdwort bleibt. So lohnt sich Anlegen für Kinder im doppelten Sinn – mit Rendite für Kopf und Konto.

Disclaimer

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